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Mehrheitlich haben die aus den Gemeinden gewählten Mitglieder der PGR´s der Katholischen Kirchen in Königswinter folgende Erklärung zur aktuellen Krise der Kirche verabschiedet!:Stellungnahme der Pfarrgemeinderäte der Katholischen Kirchen Königswinter-Tal zur aktuellen Krise in der Kirche

2023_Kirchen
Datum:
31. Aug. 2023
Von:
Petra Rosskamp

Der Münsteraner Dogmatiker Michael Seewald schreibt in seinem Buch „REFORM - Dieselbe Kirche anders denken“ (2019): „Egal, wie tief die Krise (der Kirche) sein mag, in der sie sich befindet: Das Evangelium ist zu mächtig, als dass die Kirche es in ihrer Mitte ganz kaputtmachen könnte, auch wenn sich gelegentlich der Eindruck aufdrängt, dass die Kirche sich in ihrem Handeln und ihrer Lehre große Mühe gibt, dem Evangelium den Garaus zu machen.“

Schon 2017 hat der Pfarrgemeinderat Berg in einer Klausurtagung befunden: „Das Evangelium ist unkaputtbar – So geht es nicht weiter – Wir gehen neue Wege!“ Die aktuelle Situation der katholischen Kirche ist für uns unerträglich, weil es nicht mehr um das Heil der Menschen zu gehen scheint, sondern nur um den Erhalt eines Systems. Mit Erschütterung und Trauer nehmen wir wahr, wie auch der Kirche eng verbundene Gemeindemitglieder die kirchliche Gemeinschaft verlassen. 

Diese Situation gefährdet auch den gesellschaftlichen Frieden in unserer Stadt, die noch weitgehend von volkskirchlichen Traditionen und dem damit verbundenen Brauchtum geprägt ist. „Leben und leben lassen“ war bisher die Maxime. Das immer rigider werdende Kirchenregiment polarisiert in den Gemeinden zwischen „Traditionalisten“ und „Reformern“. „So geht es nicht weiter!“, denn die Polarisierung macht es nicht möglich, gemeinsam neue Wege des Gemeindeseins zu finden. 

 

Gemeinde Jesu Christi in der Form der katholischen Kirche hier vor Ort sind wir nicht für uns selbst, nicht für das Erzbistum Köln, nicht für die vatikanischen Behörden in Rom, sondern für die Menschen hier vor Ort – gleich wie deren individuelle Lebenssituation sein mag.

 

„Wir gehen neue Wege!“ – wir laden zum Mitgehen ein. Auf dem Weg werden wir miteinander diskutieren und streiten müssen, denn keiner hat die Wahrheit für sich allein gepachtet. Oder wie Seewald es sagt: „Ihr Glaube stellt die Kirche vor die Herausforderung, sich beständig am Evangelium auszurichten und sich womöglich auch in von ihr mit hoher Verbindlichkeit Vorgetragenem zu korrigieren. Derselbe Glaube vermag aber auch eine Zuversicht zu stiften, in der Selbstkritik möglich wird und Selbstkorrektur beherzt angegangen werden kann.“

 

Für den PGR-Berg                                                                  Für den PGR-Tal

Gisela Mainzer                                                                       Georg Düchs

 

 

Pfarrer Markus Hoitz

 

Stellungnahme PGRä Sept. 2023